Zur Gründung

Bereits im Jahre 1874 kristallisierte sich im damaligen Wanderverein eine Schieß-„Abteilung“ heraus. Schließlich beschlossen dann 1878 die Gründungsväter eine eigenständige Gesellschaft zu gründen.

Nachdem aber die Monarchie und somit auch das Königreich Bayern abgeschafft wurden und der Nazionalsozialismus mit dem 2. Weltkrieg das Leben beherrschte, mussten alle Schützenvereine ihr Dasein ruhen lassen.

Jedoch beeilte man sich bereits um 1950 wieder ein gesellschaftliches mit dem Sport verbundenes Vereinsleben aufzubauen.

Unter noch recht schwerlichen und heute wohl undenkbaren Bedingungen schoss man damals mit nur einem einzigen Stand, der Länge nach, im Gastzimmer des noch heutigen Vereinsheims Friedenseiche.

Zum Vereinsleben

Von den ersten Wahlen von denen man nachlesen kann, wird 1956 berichtet.

Wie im Schützenwesen üblich, wird die Gesellschaft vom 1. Schützenmeister geleitet. Dies waren seitdem:

Wahljahr

Name

 1878

 Dr. Meindl

 07.1956

 Anton Zimmermann

 10.1956

 Josef Schmidt

 10.1959

 Anton Zimmermann

 10.1960

 Franz Schmatz

 10.1963

 Ignaz Schlehuber

 10.1969

 Josef Gattung

 1979

 Richard Bemmerl

 1985

 Gerhard Köhl

 1989

 Gerhard Karow

 2007

 Sven Baumeister

 seit 2009

 Fritz Baumeister

Aufgrund ihrer besonderen Verdienste um die Gesellschaft kam folgenden Mitgliedern eine besondere Würdigung zu, indem man:

Anton Zimmermann zum Ehrenvorstand,
Josef Gattung und Gerhard Karow zu Ehrenschützenmeistern
und Hans Neidl, Willi Steckler, Albert Schötz und Herbert Urban zu Ehrenmitgliedern
wählte.

Im Jahr 1960 weihte der Mitterfelser Pfarrer Schlosser die erste Vereinsfahne unter dem Schutz des Hl. Hubertus.

Da man als sog. „Wilder Verein“ nur bei internen Schießen seine Leistungen zeigen konnte, informierte der damalige 1. Gauschützenmeister Jänsch am 2.10.1964 über den Beitritt zum Bayerischen Sportschützenbund, dem dann bei der Jahresversammlung durch die Gesellschaft zugestimmt wurde. Dadurch eröffnete sich für die guten Schützen die Möglichkeit ihr Können auch überregional zu zeigen.

So konnten man im Laufe der Zeit u. a. folgende Titel erringen:

Karl Schmid – Niederbayerischer Meister Jugend
Albert Schötz – Niederbayerischer Meister
Peter Stiegler – Niederbayerischer Vize-Meister Junioren
Sven Baumeister – Niederbayerischer Vize-Meister Junioren
Gerhard Karow – Gaukönig Straubing-Bogen
Thomas Rauscher – Niederbayerischer Jugend-König

Seit der Wiederaufnahme des Schießbetriebs Anfang der 1950er, prägte neben dem sportlichen auch der gesellschaftliche Teil ganz erheblich das Vereinsbild.

So wird seit 1959 jährlich das traditionelle Nussschießen veranstaltet. Besonders hervorzuheben ist aber wohl das nicht nur bei den Mitterfelsern beliebt gewesene Sport- und Schützenfest.

Zuerst wurde das damit verbundene offene Preisschießen und die Marktmeisterschaft im alten Feuerwehrhaus ausgeschossen. Nach dessen Abriss musste man die Wettbewerbe auf den Stand im Gasthaus Friedenseiche zu verlegen.

Schießstandbau

Da den Schützen natürlich klar war, dass wenn man weiterhin erfolgreich auf Gau-Ebene (Stadt und Landkreis Straubing-Bogen) sein möchte, ein entsprechender Stand notwenig ist, machten sie sich ans Werk. In über 520 Arbeitsstunden und unentgeltlichem Einsatz wurde 1976 im Vereinslokal eine Schießstätte errichtet in der man sogar in zwei Richtungen mit „Kimme und Korn“ zielen konnte.

Am 28.02.1982 dann ein harter Rückschlag für die Schützen. Die Friedenseiche brennt. In einem wagemutigem Einsatz konnte Schützenmeister Richard Bemmerl aber die wertvollen Fahnen samt Zubehör retten. Ein Verlust der nicht nur im DM schwer zu Ersetzen gewesen wäre.

Durch hohe Einsatzbereitschaft vieler Mitglieder, besonders Gerhrad Karow, konnte aber im aufgestockten Haus ein neuer Stand errichtet werden, der dann bereits am 06.11.1982 durch Pfarrer Ludwig Pramps eingeweiht wurde.

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle Helfer.

100 jähriges Gründungsfest

Im Jahre 1978 konnte die Kgl. priv. Sg. Mitterfels ein Fest feiern, was seines gleichen sucht. Das 100 jährige Gründjungsjubiläum war eines der beeindruckendsten Ereignisse in der Vereinsgeschichte. Über 74 Vereine und Ehrengäste fanden sich zu über 1300 Teilnehmern zusammen und feierten das unter der Schirmherrschaft von Alois Rainer, MdB stehende Fest. Nach entsprechender Bitte konnte dann noch Rosi Weinbacher als Fahnenmutter gewonnen werden, die noch heute aktiv im Verein mitwirkt.

Was jedoch die Stimmung trübte war, dass die über 15.000 Mark wertvolle Königskette aus den Räumen von Goldschmied Hans Lees (Straubing/Bogen) gestohlen wurde. Da die Kette aus vielen unersetzlichen Talern bestand, war man anfangs natürlich recht ratlos. In vielen Ausschusssitzungen und Gesprächen mit Lees, kam man überein, dass eine neue Kette angefertigt werden sollte.

Verein und Tradition

Eines der sichtbarsten Bindeglieder zwischen Tradition und Fortbestand sind die Würdenträger einer jeden Schützengesellschaft, die Schützenkönige, Jugendkönige und Schützenliesln. Jedes Jahr werden sie aufs neue durch das beste „Blattl“ ermittelt.

Neben dem normalen Jahresprogramm lockerten aber auch immer wieder gemeinsame Vereinsausflüge und Wanderungen das Vereinsleben auf. Seien es die eleganten Gaubälle, das Wochenende in Salzburg oder dem Kaiserthal oder das Schieben des ausgefallenen Omnibuses am Chiemsee – alles wurde mit großer Freude angenommen.

Aufgrund der langjährigen Tradition und dem Einsatz für das Schützenwesen kam 1993 der Königlich privilegierten Schützengesellschaft eine besondere Ehre zu. Aus den Händen von Kultusminister Hans Zehetmaier erhielten sie die Sportplakette des Bundespräsidenten sowie den Ehrenteller des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus.

Verein Heute

Im Jahr 2007 ereignete sich ein Wechsel im Amt des 1. Schützenmeisters. Nach fast 20 jähriger engagierter Tätigkeit stellte sich Gerhard Karow nicht mehr zur Wahl. Für viele stand der Nachfolger jedoch bereits fest. Der 2005 zum stellvertretenden Gauschützenmeister von Straubing-Bogen gewählte Sven Baumeister. Auf diesen folgte 2009 Fritz Baumeister.

In Zusammenarbeit mit dem gesamten Schützenmeisteramt und dem Gesellschaftsausschuss versucht er nun den Verein weiterhin erfolgreich zu führen und zu erhalten.

Seit 2013 findet der Schießbetrieb in den neu geschaffenen, und in eigenleistung ausgebauten Räumlichkeiten des Schützenheimes in der Lindenstraße 5 statt.